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Marx, Engels und Lenin zu unserem Thema

Karl Marx

„Die soziale Revolution ... kann ihre Poesie nicht aus der Vergangenheit schöpfen, sondern nur aus der Zukunft. Sie kann nicht mit sich selbst beginnen, bevor sie allen Aberglauben an die Vergangenheit abgestreift hat. (...)

Proletarische Revolutionen ... kritisieren beständig sich selbst, unterbrechen sich fortwährend in ihrem eigenen Lauf, kommen auf das scheinbar Vollbrachte zurück, um es wieder von neuem anzufangen, verhöhnen grausam-gründlich die Halbheiten, Schwächen und Erbärmlichkeiten ihrer ersten Versuche, scheinen ihren Gegner nur niederzuwerfen, damit er neue Kräfte aus der Erde sauge und sich riesenhafter ihnen gegenüber wieder aufrichte, schrecken stets von neuem zurück vor der unbestimmten Ungeheuerlichkeit ihrer eigenen Zwecke, bis die Situation geschaffen ist, die jede Umkehr unmöglich macht, und die Verhältnisse selbst rufen: Hic Rhodus, hic salta! Hier ist die Rose, hier tanze!"

(Aus: „Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte", in: MEW, Bd. 8, S. 117/118).

Friedrich Engels

(in einem Brief vom 21/22. September 1890 an Joseph Bloch):

„Wir machen unsere Geschichte selbst, aber erstens unter sehr bestimmten Voraussetzungen und Bedingungen. Darunter sind die ökonomischen die schließlich entscheidenden. Aber auch die politischen usw., ja selbst die in den Köpfen der Menschen spukende Tradition, spielen eine Rolle, wenn auch nicht die entscheidende. (...)

Zweitens aber macht sich Geschichte so, daß das Endresultat stets aus den Konflikten vieler Einzelwillen hervorgeht, wovon jeder wieder durch eine Menge besonderer Lebensbedingungen zu dem gemacht wird, was er ist; es sind also unzählige einander durchkreuzende Kräfte, eine unendliche Gruppe von Kräfteparallelogrammen, daraus eine Resultante - das geschichtliche Ergebnis - hervorgeht, die selbst wieder als Produkt einer, als Ganzes, bewußtlos und willenlos wirkenden Macht angesehen werden kann. Denn was der einzelne will, wird von jedem anderen verhindert, und was herauskommt, ist etwas, das keiner gewollt hat."

(in: ME, Ausgewählte Briefe, Berlin 1953, S. 503)

Friedrich Engels

(in einem Brief vom 23. April 1885 an V. I. Sassulitsch):

„Die Leute, die sich rühmten, eine Revolution gemacht zu haben, haben noch immer am Tag daraufgesehen, daß sie nicht wußten, was sie taten, daß die gemachte Revolution jener, die sie hatten machen wollen, durchaus nicht ähnlich sah."

(ebenda, S. 459)

Wladimir Iljitsch Lenin

(in einer Rede am 1. Juli 1921 auf dem III Kongreß der Kommunistischen Internationale): „Wir dürfen unsere Fehler nicht verheimlichen, weil der Feind das ausnutzen könnte. Wer das fürchtet, ist kein Revolutionär."

(in: LW, 32, S. 500)

 

Wladimir Iljitsch Lenin

(in einem Brief an Eugen Varga vom 1. November 1921):

„Wir brauchen volle und wahrheitsgetreue Informationen. Und die Wahrheit kann nicht davon abhängen, für wen sie dienen soll."

(in: LW, Ergänzungsband 1917-1923, S. 349)

Ausgewählt von Wolfgang Hartmann 


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